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Mein Fazit nach einem Jahr Content-Strategie Studium


Dass aus mir keine Lehrerin mehr wird, war spätestens 2019 klar, als ich meine Zelte in Österreich abbrach und zu meinem Mann nach Amerika zog. Und obwohl ich schon Berufserfahrung im Marketing gesammelt hatte, war mir Content Strategie damals noch ein Fremdwort.


Als Texterin und Social Media Managerin für kleine Unternehmen war Content mein Daily Business. Dabei fiel mir auf, dass zwar alle Inhalte erstellen wollen, aber niemand wirklich weiß warum. Viel zu viele Kund:innen traten an mich, um Instagram Posts und Blog Artikel zu buchen, ohne mir sagen zu können wen sie damit ansprechen wollen und welches Ziel sie verfolgen. Und so kam es, dass ich mich immer mehr damit beschäftigte, aus welchen Gründen Content Marketing überhaupt Sinn macht, der Strategie dahinter.

Zitat: "Alle wollen Content erstellen, aber niemand weiß wirklich warum."

In den darauffolgenden Jahren verschlang ich zahlreiche Bücher, Artikel, Videos und Podcasts zu diesem Thema. Ich trat einem großartigen Netzwerk, den Content Queens bei, nahm an meinem ersten Barcamp teil, lernte bekannte Größen aus der deutschsprachigen Content Strategie Szene kennen und fühlte mich so zu Hause wie schon lange nicht mehr.


Meine Wissbegierde und Faszination am Thema führte schließlich dazu, dass ich mich Anfang 2021 für das Master-Studium Content Strategie an der FH Joanneum bewarb. Ich wusste, in diesem Bereich liegt meine Zukunft und ich möchte von den Besten lernen.


Content Strategie - eine Einführung

Die erste Vorlesung, die ich im Rahmen meines Studiums besuchte, bot - wie kann es anders sein - eine Einführung ins Feld der Content Strategie. Gleich zu Beginn wurde mir klar, wie kurzsichtig die gängigsten Definitionen von Content Strategie sind.


Content Strategie ≠ Copywriting.

Content Strategie ≠ Websiten.

Content Strategie ≠ Social Media.

Content Strategie ≠ Content Marketing.

Content Strategie ≠ Metadaten.

Content Strategie ≠ Content Editing.

Content Strategie ≠ CMS.

Content Strategie ≠ Projekt Management.


Content Strategie beinhaltet alle diese Dinge und noch mehr.


(Quelle: Rahel Bailie, Intro to CS 2021)



Content Strategie ist interdisziplinär. Sie schafft die organisatorischen Rahmenbedingungen dafür, effizient und erfolgreich mit Inhalten zu arbeiten und diese auf die eigenen Unternehmensziele abzustimmen. In den Worten meiner Vortragenden: "Content strategy is [...] about finding a way to systematically produce, deliver, and manage content." (dt. Content Strategie bedeutet einen Weg zu finden, wie man systematisch Content erstellen, veröffentlichen und verwalten kann.)


Zwei Polaroid-style Fotos. Eines zeigt den Blick auf die Themse, das andere Anna Turner

Fun Fact: in diesem wunderschönen Wohnzimmer mit Blick auf die Tower Bridge haben meine Studienkolleg:innen und ich auf Einladung unserer Vortragenden den Abschluss unserer London-Woche gefeiert.


Mein größtes Learning aus dem Kurs von Rahel Bailie war, dass Content Strategie ein Prozess ist, der eigentlich nie aufhört. Man entwickelt nicht einfach eine Content Strategie und führt diese dann unreflektiert aus. Jede Strategie muss getestet, adaptiert und verbessert werden damit sie auch wirklich erfolgreich ist.

Zitat: "Content Strategie ist weder Marathon noch Sprint."

Ein passender Vergleich dazu kommt von meiner Freundin, der Content Strategin und Autorin Irene Michl. Auf LinkedIn erklärte sie, warum der beliebte Satz "Content Strategie ist ein Marathon, kein Sprint" eigentlich falsch ist. Weil nämlich sowohl ein Marathon als auch ein Sprint immer ein Ende haben. Content Strategie aber eben nicht.


Always put your user first


Im zweiten Semester lag der Schwerpunkt auf User Experience (Design). Ich besuchte Vorträge und Workshops von UX Expert:innen wie Dr. Fleur Jeanquartier, Arvid Brobeck und Jerome Ryckbust und durfte auch selbst Hand anlegen. Links siehst du einen Sketch für eine fiktive App mit deren Hilfe man Hunde in seiner Nähe finden kann, die Hundesitter brauchen, den ich mit FH-Kolleg:innen im Rahmen eines UX Design Workshops entwickelt habe. In einem weiteren Workshop haben wir eine schon vorhandene App analysiert. Meine Erkenntnisse dazu habe ich schon auf Medium zusammengefasst, leider nur auf Englisch.


Keine Angst, ich mutiere deshalb nicht zur App-Designerin. Trotzdem finde ich diese Einblicke in die UX Design Welt spannend und wichtig, gehen doch Content und Design Hand in Hand.


Was bei diesem Thema am meisten bei mir hängen geblieben ist, ist dass Nutzer:innen immer an erster Stelle stehen. Das gilt nicht nur fürs Design, sondern auch für deine Inhalte. Was bringt es, stundenlang Reels zu drehen, wenn sie sowieso niemand sieht? Warum schreibst du ellenlange Newsletter, die keiner liest?

Zitat: Content ist nur dann effektiv, wenn er auf die Bedürfnisse deiner Zielgruppe eingeht.

Guter Content ist inklusiv

Guter Content geht nicht nur auf die Bedürfnisse deiner Zielgruppe ein, sondern stellt sicher, dass alle Nutzer:innen ihn konsumieren können. Barrierefreiheit (engl. Accessibility) ist ein Thema, das zum Glück auch im Rahmen meines Studiums behandelt wurde. Im Kurs von Eric Eggert habe ich wertvolle Einblicke darin bekommen, wie man Websiten barrierefrei gestaltet.

Als Instagram Beraterin setze ich mich natürlich besonders für Barriere-freiheit auf Social Media ein. Deshalb habe ich hier einen Guide erstellt, wie du deinen Instagram Account möglichst barrierefrei gestaltest. (Coming soon!)



Durchdachtes Content Management spart Zeit & Nerven

Mein letztes Learning hat weniger mit den Studieninhalten zu tun als mit dem Ablauf. Was mir und meinen FH-Kolleg:innen nämlich irrsinnig viel Zeit und Energie raubt, ist das nervenaufreibende Durchforsten von dutzenden Ordnern, Slack Kanälen und Trello Karten, um die Informationen zu finden, die wir gerade brauchen.


Zum Glück haben wir ein Content Management Genie unter uns. Mein Kollege Filiberto hat uns gleich am Anfang des ersten Semesters ein COS21 (so nennen wir unseren Studienjahrgang) Wiki auf Notion eingerichtet, in dem wir wichtige Deadlines, Kursinfos und Bücher sammeln sowie unsere Gruppen-projekte organisieren. Ich selbst hatte davor schon von Notion gehört, es aber noch nie verwendet. Dank Filiberto bin ich nun Notion Super-Fan.


Obwohl ich selbst weiterhin Airtable für meine Content-Planung verwenden werde, würde ich mich heute, müsste ich alles noch einmal neu aufsetzen, wohl auch für Notion entscheiden. Deshalb möchte ich dir an dieser Stelle ein großartiges Tool empfehlen, das meine Freundin Jessica, ein weiteres Content Management Genie, entwickelt hat.


Das Digital Content Brain* ist eine durchdachte Vorlage für deine Content Planung in Notion, mit der du alle deine Ideen und Posts an einem Platz sammeln kannst.


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Ich bin schon gespannt was im zweiten Studienjahr auf mich zukommt. In der Zwischenzeit genieße ich aber meine wohlverdiente Sommerpause. 🏝


Bis bald,


Hi, ich bin Anna.

Ich bin Content-Marketing Strategin, Autorin und stolze Solopreneurin. Auf diesem Blog teile ich spannende Insights und praktische Marketing-Tipps für Solo-Selbstständige.

Viel Spaß beim Lesen!

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In meinem neuesten Buchkapitel plaudere ich aus dem Nähkästchen aus 7 Jahren als Social-Media-Strategin.

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