Mein Fazit nach zwei Jahren Content-Strategie Studium
Dieser Blog-Artikel ist eine Fortsetzung von Mein Fazit nach einem Jahr Content-Strategie Studium
Wow. Ich kann's kaum fassen, dass schon zwei Jahre um sind. Ich erinnere mich noch, als wäre es gestern gewesen, als ich im März 2021, kurz vor meinem Umzug zurück nach Österreich, meine Bewerbungsunterlagen abgeschickt hatte. Als ich ein paar Wochen später die Zusage bekam, war nicht nur meine Erleichterung, sondern auch die Vorfreude groß. Bald darf ich mich also wirklich Content-Strategin nennen.

Für diejenigen, die es noch nicht wissen: ich habe in den letzten zwei Jahren ein berufsbegleitendes Masterstudium in Content-Strategie an der FH Joanneum absolviert. Dabei durfte ich von einigen der Besten in dieser Branche lernen, unter anderem Rahel Bailie, Noz Urbina, Margot Bloomstein und Robert Gutounig.
Content-Strategie ist so viel umfassender, als ich mir das vorgestellt hatte
Im ersten Semester haben wir eine Einführung in die Content-Strategie bekommen, die mir zum ersten Mal gezeigt hat, wie unglaublich umfangreich dieses Feld eigentlich ist. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Tatsächlich habe ich nach 2 Jahren Studium das Gefühl, noch immer nicht auf den Punkt bringen zu können, was Content-Strategie ist. Die Frage ist eher, was ist sie nicht? 😅
Unser Studienplan hat so viele verschiedene Bereiche abgedeckt, die man sich als Content-Strategin zum Schwerpunkt nehmen könnte. Da wäre einmal Informationsarchitektur, die sich mit der Organisation und Strukturierung von Inhalten beschäftigt, UX-Design, wo es darum geht, Nutzererlebnisse zu optimieren, Content Governance, die Verwaltung von Inhalten und Prozessen, und noch vieles mehr. Im Grunde ist es unmöglich, in all diesen Bereichen Expertin zu sein.

Content-Strategie ≠ Content-Marketing
Ein weiterer Bereich, der Content-Strategie zwar ähnlich ist und sich dennoch von ihr unterscheidet, ist Content Marketing - mein Fachgebiet. Die beiden Autoren Andreas Behrens und Carsten Bolk beschreiben Content-Strategie und -Marketing als zwei Seiten derselben Medaille und zitieren dabei den bekannten Content-Strategen Michael Andrews: (Create Content!, 2021, S. 39)
"If content strategy is about the functional side (don't waste people's time, give them exactly what they are seeking), then content marketing is about the emotional side (make them like being with you)."
Gutes Content-Marketing braucht also auf jeden Fall eine Strategie, nur so können Inhalte an die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst und zielgerichtet eingesetzt werden.
Im dritten Semester durfte ich dann endlich mehr über Content-Marketing lernen und das bei einem der bekanntesten Content-Marketing-Experten im DACH-Raum, Robert Weller. Nach einer kurzen Einführung in das Themenfeld, stellte uns Robert zahlreiche hilfreiche Tools und Techniken vor, die heute tatsächlich in meine Arbeit einfließen.
Was ist eigentlich guter Content?
Eine Frage, der wir im Laufe unseres Studiums immer wieder nachgegangen sind, die gar nicht so einfach beantwortet werden kann. Denn wie gut (oder schlecht) Content wahrgenommen wird, hängt immer stark von den Umständen ab. So gelten für einen Social-Media-Post sicher nicht dieselben Regeln wie für eine Über-Mich-Seite. Gleichzeitig gibt es aber einige Parameter, die man für jede Form von Inhalten heranziehen kann.
Laut der bekannten Content-Strategin Erin Kissane ist guter Content: (The elements of content strategy, 2011, S. 4-13)
angemessen: sowohl für das Unternehmen als auch für die Nutzer:innen geeignet
nützlich: dient einem bestimmten Zweck
userzentriert: erfüllt tatsächlich die Bedürfnisse der Nutzer:innen
klar: ist so verfasst, dass ihn möglichst viele Menschen verstehen
konsistent: hält ein gewisses Maß an Konsistenz aufrecht, um die kognitive Belastung zu verringern
prägnant: verzichtet auf unnötige Details
unterstützt: wird konsequent weiter entwickelt und gepflegt
Ich würde nur noch um die Eigenschaften unterhaltsam, inspirierend und hilfreich ergänzen, die drei meiner vier Content-Säulen für Instagram ausmachen.
2 Jahre: viel gelernt, manches schon wieder vergessen
Ich bin ganz ehrlich mit dir, auch wenn ich aus dem Studium unglaublich viel mitnehmen konnte, habe ich Einiges schon wieder vergessen. Was vor allem auch daran liegt, dass man, wie ich bereits erwähnt hatte, nie Expertin in allen Content-Strategie-Bereichen sein kann.
Was ich in diesen Jahren aber auf jeden Fall gelernt habe ist, dass ich auch vor dem Studium schon Content-Strategin war. Ich konnte zwar mein Wissen in vielen weiteren Bereichen vertiefen, doch ich habe wenig über Content-Strategie gelernt, das ich nicht schon davor gewusst habe. Das liegt auch daran, dass ich schon unglaublich viele Content-Strategie Bücher verschlungen habe.
Alles in allem bin ich trotzdem dankbar für die Zeit, die Learnings und die vielen Freundschaften, die ich in den letzten zwei Jahren schließen konnte. Dennoch kann ich mit Sicherheit sagen: das war mein letztes Studium und ich freue mich darauf, mich bald anderen Themen zu widmen. 🧡
Danke auch dieses Mal fürs Lesen und alles Liebe

Comments